Prolit Promotionsstudiengang "Literaturwissenschaft"
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Maryline Cestier

Wenn Orpheus Ödipus begegnet... Mythenvarianten in Jean Cocteaus theatralischem und filmischem Werk

Reihe: Siegener Forschungen zur romanischen Literatur- und Medienwissenschaft: Band 25, 2014


Jean Cocteau (1889-1963) gehört zu den Vertretern der französischen Avantgarde und damit auch zu den Wegbereitern der Moderne. Diese Studie widmet sich seinen theatralischen und filmischen Werken, die zu zwei zentralen Figuren der griechischen Mythologie zurückführen: Orpheus und Ödipus. Beide Mythen begleiten – in immer neuen Variationen und Transformationen – Cocteaus künstlerischen Werdegang. Die sechs besprochenen Einzelwerke werden in ihrem kulturhistorischen Kontext, ihren intertextuellen und intermedialen Bezügen analysiert. Dabei steht Cocteaus „bricolage“-artiger Umgang im Fokus der Untersuchung, sowie der Versuch, die metapoetischen Hintergründe für seine stetige Wiederaufnahme dieser Mythen aufzudecken. In seinem letzten Film Le Testament d’Orphée vollendet Cocteau seine lebenslange Beschäftigung mit den zwei antiken Überlieferungen, indem er beide Mythen miteinander verbindet und den „Augen-Blick“ ermöglicht, wo sich Orpheus und Ödipus begegnen.