Prolit Promotionsstudiengang "Literaturwissenschaft"
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Rebekka Schnell

Natures mortes. Zur Arbeit des Bildes bei Proust, Musil, W.G. Sebald und Claude Simon

Wilhelm Fink, 2016


Als anti-narrative Gattung par excellence erlebt das Stillleben in der Literatur des 20. Jahrhunderts ein eigentümliches Revival. Es lenkt den Blick nicht nur auf die Krisen und Aporien des Erzählens, sondern zugleich auf die Anachronismen und Restbestände der Moderne selbst.
Im Untergrund der Texte entfaltet das Stillleben ein subversives Potential, das die narrative Logik ebenso wie die Hierarchie von Groß und Klein unterläuft. Gerade deshalb ist das Stillleben nicht nur Gegenstand der Lektüre, sondern zugleich deren Dispositiv: Es zeitigt eine Philologie des Kleinen, die das übersehene, widerspenstige Detail fokussiert. An Werken von Robert Musil und Marcel Proust, W.G. Sebald und Claude Simon geht die Studie der „Arbeit des Bildes“ nach – jenen überaus produktiven Rezeptions- und Übertragungsprozessen zwischen Bildern und Texten, durch die sich Topoi und Figuren verborgen fortschreiben.